26. – 28. September 2025

Maschinenhaus Essen

Unser PENG Festival soll mehr sein, als eine Vorstellung herausragender, regionaler und internationaler Künstler*innen. Als wir unser PENG Kollektiv gegründet haben, war der Ursprungs-Gedanke FLINTA* Personen zu fördern, die noch immer, trotz der großen Fortschritte der Gleichberechtigung im Jazz, unterrepräsentiert sind.

Inzwischen betrachten wir die Benachteiligung von FLINTA* Personen als ein Beispiel. Ob patriarchale, rassistische, ökonomische oder andere Strukturen der Herrschaft: Sie schränken uns alle in unserer Freiheit ein und sabotieren eine soziale, eine demokratische Zukunft.

Wir möchten mit dem PENG Festival einen Rahmen schaffen, der frei ist von jeglichen Strukturen der Unterdrückung, Macht und Dominanz.
Für die Musiker*innen, Veranstalterinnen, Helfer*innen und das Publikum. Ein Ort, in dem die Werte eines respektvollen Umgangs hochgehalten werden, solidarisch, und gleichberechtigt kommuniziert und behandelt wird.

In dem Rahmen steht die Musik. Für sich. Darf gut, spannend, langweilig, wild, laut, verwirrend beglückend gefunden werden. Sie braucht eigentlich keine politische Gedanken. Aber die Menschen, die sich Ihr widmen.

Und das sind wir. Und das seid Ihr.

Wir haben das alle gemeinsam. Wir kaufen in Supermärkten ein, wir lernen in mehr oder weniger guten Schulen, wir fahren Bahn, wir suchen Hilfe in Krankenhäusern, wir gehen ins Kino, hören Musik und besuchen Konzerte. Wir tun das alle gemeinsam. Wir arbeiten, produzieren und versorgen gemeinsam. Deshalb kämpfen wir gemeinsam. Egal wo wir herkommen und wo wir gerade sind.

PENG arbeitet in einem Teilbereich der Gesellschaft an der Überwindung patriarchaler Herrschaft. Das klingt vielleicht etwas brutal. Passt dann wohl gut zur Brutalität in Geschichte und Gegenwart der Ausbeutung und Ausgrenzung von Frauen.

Was uns dazu treibt ist eine tiefe und genauso intime wie allgemeine Abscheu gegen Bevormundung und Ausbeutung. Wir stehen als Frauen Seite an Seite. Und wir können nicht akzeptieren, dass Menschen, aus welchen Gründen auch immer, über- und untereinander gestellt werden. Rassistische Konstruktionen, wie auch ökonomische Mechanismen, wirken dabei als Netz von Unterdrückung. Diese Strukturen wollen wir mit dem gleichen Einsatz für eine befreite Gesellschaft konfrontieren.

Wir hängen da alle gemeinsam drin. Es ist eine gemeinsame Bewegung hin zu einer Gesellschaft, in der alle Individuen ihr Leben selbstbestimmt in Gemeinschaft gestalten können. Eine Bewegung, die sich vielleicht nicht so wahrnimmt oder benennt. Wir wollen aber unseren Teil dazu beitragen.

Klingt möglicherweise ein bisschen utopisch oder phantastisch. Aber wir haben Phantasie. So viel Phantasie uns eine andere Gesellschaft vorzustellen. Eine, in der Menschen sich tatsächlich gleichberechtigt, autonom und gemeinsam um das Ganze kümmern.

Wir wollen ein Vorbild sein. Zeigen, dass diese Utopie doch möglich ist.

Ohne viel theoretische Verständigung haben wir schon von unserer Gründung an einen Ansatz vertreten, der – dem materialistischen Feminismus und der materialistischen Rassismuskritik entsprechend – kapitalistischen Ausbeutungsstrukturen etwas entgegensetzt. Materielle Ungleichheit, unter der zum Beispiel Frauen besonders leiden, sahen wir auch innerhalb unserer Branche und unserer Arbeit. In Labels, Festivals, Bands usw. sitzen immer noch meist Männer dort, wo es was zu bestimmen gibt.

Deswegen haben wir uns einen Raum geschaffen, in welchem wir die Macht dieser Verhältnisse immer wieder kritisch beleuchten und aufbrechen. Ein FLINTA* Kollektiv, das ein FLINTA*-Jazz-Festival organisiert. Gleichberechtigte Entscheidungen in der Planung und Ausführung, gleiche und gute Bezahlung für die auftretenden Künstler*innen, Austausch über den Stand der Dinge in unserer Gesellschaft. Und alles was daraus folgt, aus diesen Beziehungen und dieser Autonomie. Diese Erfahrung brachte uns dahin wo wir jetzt sind, wo wir den Kampf für Gleichberechtigung gegen rassistische, sexistische und patriarchale Strukturen deutlich im Rahmen eines umfassenderen Bestrebens sehen.

Barbara Barth

Die in Köln lebende Sängerin, Gesangsdozentin und Psychologin ist im Saarland geboren und schloss zunächst ein Studium im Fach Psychologie ab. Ihr anschließendes Jazz-Gesangs-Studium an der Folkwang Universität der Künste Essen war absolute Herzensangelegenheit und bescherte der experimentierfreudigen Sängerin eine enorme Bandbreite und Wandlungsfähigkeit. So findet sie ihren Platz mühelos in den unterschiedlichsten musikalischen Kontexten, benutzt ihre Stimme zum Interpretieren von Songtexten eben so ausdrucksstark, wie in instrumentalen oder perkussiven Zusammenhängen: „Die Scatvielfalt von Barth ist faszinierend, sie braucht keinen Text, um ihre Geschichten zu erzählen.“ (Melodiva – 25.05.18) Diese Offenheit für verschiedenste musikalische Einflüsse zeigt sich auch auf bisher sieben veröffentlichten Tonträgern in unterschiedlichen Formationen – von Avantgarde über elektronische Einflüsse bis hin zum traditionellen Scat-Gesang.

Seit 2016 erfüllt Barbara Barth Lehraufträge für Jazzgesang, Improvisation und Stimmbildung (bis 2023 HfM Saar, seit 2020 Institut für Musik der Hochschule Osnabrück). 2020 erschloss sie sich in ihrer Arbeit mit Studierenden außerdem ein neues Herzens-Thema und kombiniert in Seminar- und Beratungsangeboten zu den Themen Resilienz und seelische Gesundheit an verschiedenen Hochschulen (u.a. als Psychologische Beraterin der Robert-Schumann-Hochschule und der Kunstakademie Düsseldorf) ihre beiden Berufsausbildungen.

«Sie kann scatten like hell, fauchen, kreischen, flüstern, hauchen und auch wunderschön alte Songs singen, ein bestechender Reichtum an Facetten und Nuancen…“ (JazzZeitung Januar 2021)

www.barbarabarth.de

Marie Daniels

Die in Köln lebende freiberufliche Sängerin Marie Daniels ist festes Mitglied verschiedener Formationen, mit denen sie deutschlandweit und darüber hinaus konzertiert. Sie absolvierte erfolgreich ihr Jazz-Gesangs-Studium an der Folkwang Universität der Künste in Essen und ist Mitgründerin der Formation hilde. Marie Daniels gehört zwei Kollektiven in NRW an, dem PENG e.V.   und dem The Dorf & Umland Kollektiv. Sie war Mitglied des Bundesjugendjazzorchesters und des Landesjugendjazzorchesters NRW. Auch auf internationalen Bühnen (Senegal, Vereinigte Arabische Emirate, Kuwait, Libanon, Litauen, Kroatien, Schweiz, Österreich, Belgien, Polen, Großbritannien, Schottland und Niederlande) hat Marie Daniels Erfahrung sammeln können. Darüber hinaus war sie mit mehreren Projekten im WDR und SR Funk und Fernsehen zu hören und ist bereits auf siebzehn Tonträgern als Sängerin vertreten.

«Marie Daniels sprengt mit ihrer stimmlichen Variabilität, ihrem Tonumfang und ihrer Experimentierlust ohnehin alle Grenzen – von abstrakter Vokalartistik bis zu tief geerdetem Bluesgesang reicht ihre treffsicher eingesetzte Skala.» JazzZeitung – 07/2020

www.mariedaniels.de

Maika Küster

Maika Küster begann 2013 ihr Jazz-Gesangstudium an der Folkwang-Universität der Künste in Essen. 2012 gründete sie ihr Quartett «Der weise Panda“, mit dem sie 2015 den Sparda Jazz Award gewann und ihr Debutalbum im Rahmen der Next Generation-Reihe der Jazzthing auf dem Label Double Moon Records veröffentlichen durfte. Ihre zwei weiteren wichtigen Herzensprojekte sind die Band «Björn“ und ihr Duo „Mockingbird“. Ihre Konzerte brachten sie schon nach Polen, Holland, Norwegen, Tschechien, Frankreich, Belgien, Luxemburg und England. Ein leidenschaftlicher Teil ihres Schaffens ist nicht nur das Singen, auch Kompostion spielt eine wesentliche Rolle. Neben Stücken für ihre eigenen Projekte schrieb und produzierte sie auch Musik für diverse Filmproduktionen, u.a. „Willa“ (Regie Helena Hufnagel/Drehbuch Stephen King). Viele der Filme wurden weltweit auf Filmfestivals gezeigt. 2016 wurde sie außerdem eingeladen im Rahmen des Sung Sound Projekts für Bigband zu komponieren.

Mara Minjoli

Mara Minjoli studierte Jazz-Gesang an der Folkwang Universität der Künste in Essen und gewann dort 2010 den Folkwang Jazz Preis, der alle zwei Jahre verliehen wird. Sie ist im Raum NRW, Luxemburg und den Niederlanden in verschiedenen Musikprojekten und Genres wie Jazz, Pop, Gospel und brasilianischer Musik tätig. Zuletzt gastierte sie mit dem 11-Köpfigen-Projekt Urban Voyage für drei Shows in Indien. Zudem wirkt sie seit 2004 als Solistin und Dozentin im Gospelprojekt Ruhr. 2014 erschien ihr erstes Album „Pictures“ mit dem Mara Minjoli Quintet. Während ihres Masterstudiums am Konservatorium von Amsterdam, gründete sie dort ihr Projekt Metromara. Für die Bochumer Sängerin und Komponistin ist diese Band Herzensangelegenheit und Chefsache zugleich. 2016 erschien das Album „Self-Portrait in Twelve Colors“ im Rahmen der renommierten Next Generation-Reihe der Jazzthing auf dem Kölner Jazz-Label Double Moon Records.

Sofie Anton - Produktionsleitung

Sofie Anton wuchs in Mannheim auf. In ihrer Jugend entdeckte sie ihre Liebe zum Theater und Kultur und schnell war klar: Das Hobby wird zum Beruf gemacht! Bundesfreiwilligendienst am Jungen Nationaltheater Mannheim, Mitarbeit bei diversen Festivals und Ausbildung zur Veranstaltungskauffrau am E-WERK Freiburg. 2018 zog sie von Freiburg nach Stuttgart. Dort arbeitete sie am Schauspiel der Staatstheater Stuttgart im Künstlerischen Betriebsbüro. 2022 kehrte sie als Produktionsleitung & Disponentin ans E-WERK Freiburg zurück. Seit 2024 ist sie zudem Programmleitung für Theater, Neuen Zirkus und Soziokultur im E-WERK. Engagement ist und war ihr schon immer sehr wichtig. So engagiert sie sich u.a. im Rat der Künste, als Jurymitglied beim bookingfonds und als Teil des Vorstands im Kulturverein Kule Knut e.V. Freiberuflich ist sie seit 2025 die Produktionsleitung des PENG Festivals in Essen. Man trifft sie bei Kunst- und Kulturveranstaltungen aller Art – in Freiburg und überregional.

Neele Renzland - Finanzadministration

Neele Renzland ist Trainerin, Mediatorin & Kulturproduzentin in insbesondere den freien Darstellenden Künsten und Performancekunst. Nach ihrem Studium des Kulturmanagements beschäftigte sie sich sowohl im Rahmen ihres Tanzwissenschaft-Studiums als auch ihrer langjährigen Arbeit bei der Bonner CocoonDance Company mit der (künstlerischen) Praxis der freien Szene. Neben ihrer Tätigkeit als freie Kulturproduzentin ist sie Teil des Produktionsbüros transmissions, wo sie Gruppen und Einzelkünstler*innen bei ihren Finanzen unterstützt, Workshops in Verwaltungsthemen gibt und in Förderprogrammen aus Bundesmitteln mitwirkt.